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Zukunftstrends selbstfahrende Autos

Automatische Bremshilfen, Spurhalteassistenten und Totwinkelwarner – bereits jetzt sind Automobile voller Technik, die den Fahrzeugführer unterstützt und bei Unachtsamkeiten eingreift. Geht es nach dem Wunsch der Autohersteller, sind damit noch längst nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft.

Die Vision sind Fahrzeuge, die sich gänzlich ohne das Zutun der Insassen fortbewegen. Dabei ist die technische Umsetzung nicht mehr weit von der Realität entfernt.

Fehlende Zustimmung in der Bevölkerung

Geht es nach den Autofahrern in Deutschland, so ist die Skepsis gegenüber vollautomatisierten Fahrzeugen groß. Wenngleich die Mehrheit die aktuellen Hilfssysteme befürwortet und dadurch ein höheres Sicherheitsgefühl empfindet, so herrscht Unbehagen, wenn es darum geht, das Lenkrad komplett aus der Hand zu geben.

  • Weniger als 60 % der Deutschen glauben an einen Zuwachs an Sicherheit, wenn die Technik das Auto komplett steuert.
  • 50 % nehmen an, dass die Zahl der Unfälle durch selbstfahrende Autos zunehmen wird.
  • Nur 26 % finden das Gefühl, sich der Technik auszuliefern, nicht befremdlich, mehr als die Hälfte fühlt sich nicht wohl bei dem Gedanken.
  • Jeder befürwortet, dass der Mensch im Zweifel die Möglichkeit haben sollte, einzugreifen.

Meist ist die Angst deshalb groß, weil es an ausreichenden Informationen mangelt. Dabei sprechen die Unfallstatistiken eine vollkommen andere Sprache: Von 369.242 Unfällen in Deutschland hatten nur 3.586 Fälle technische Mängel als Ursache. Mehrheitlich lag ein Fehlverhalten der Fahrer vor.

Funktionsweise der selbstfahrenden Autos

Außenkameras und Laser tasten die Umgebung eines Fahrzeugs ununterbrochen ab. So lässt sich anhand eingespeicherter Daten eine dreidimensionale Karte erstellen, die um weitere Sensordaten ergänzt wird. Diese messen beispielsweise den Abstand zum Vorder- und Hinterauto und sind so in der Lage auf plötzliches Bremsen zu reagieren.

Eine Kamera zeichnet Lichtsignale und Verkehrsschilder auf, wodurch eine Reaktion auf Ampeln möglich ist. Ergänzt um GPS-Daten weiß das Auto, welche Geschwindigkeitsbegrenzungen gelten.

Bei so viel verbauter Technik ist es kaum verwunderlich, dass nach wie vor besondere Herausforderungen bestehen. So gibt es bislang noch Schwierigkeiten bei der Umsetzung bei schlechten Wetterverhältnissen oder im Innenstadtverkehr. Und auch die Interaktion beziehungsweise Reaktion auf plötzliche erscheinende Fußgänger und Radfahrer stellt die Entwickler noch vor Probleme.

Jedes einzelne dieser Systeme wäre kaum in der Lage, ein Auto allein zu bewegen. Erst das hoch komplexe Zusammenspiel von Messtechnik, GPS, hochauflösenden Karten und Kameras sowie Radarsensoren ermöglicht es. Inwiefern diese sichtbar sind, hängt komplett vom Hersteller ab.

Vorreiter USA

Bisher erlauben die US-Bundesstaaten Michigan, North Carolina, Tennessee, Georgia, Texas, Colorado und Nevada Tests selbstfahrender Autos ohne Lenkrad und Pedale. In Arizona darf beziehungsweise durfte die Firma Waymo einen ersten Roboter-Taxi-Service betreiben. Dieser liegt derzeit nach einem Unfall temporär auf Eis

Im US-Bundesstaat Kalifornien wurde jüngst eine Anforderung an Automobile fallen gelassen, die vorsah, dass stets ein Fahrer am Steuer sitzen müsse. So startet ab Anfang April 2018 die Lizenzvergabe für Fahrzeuge, die gänzlich ohne Mensch am Steuer auskommen.

Es muss lediglich bewiesen werden, dass die Fahrzeuge sicher, d. h. beispielsweise vor Cyberattacken geschützt sind. Auch ist eine Voraussetzung, dass die Fahrzeuge per Funk überwacht werden und Daten ähnlich wie bei einem Flugschreiber aufzeichnen.

Über diese Entscheidungen freuen sich vor allem Unternehmen aus dem Silicon Valley, wie beispielsweise die Google-Schwesterfirma Waymo. Aber auch klassische Autohersteller aus aller Welt stehen in den Startlöchern, um ihre technischen Innovationen auf der Straße zu testen.

Deutsche Hersteller sind vorne dabei

Aller Spekulationen zum Trotz: Deutschland hat den Trend selbstfahrender Autos keineswegs verschlafen – sondern liegt sogar bei der Anzahl der Patente zum autonomen Fahren weltweit mit 52 Prozent bei den Herstellern und 76 Prozent bei den Zulieferbetrieben unangefochten an der Spitze.

Dabei erzielen die Neuigkeiten um Tesla oder Apple permanent eine wesentlich größere mediale Aufmerksamkeit. Schaut man sich den Bericht des Instituts der Deutschen Wirtschaft jedoch genauer an, so spielen die beiden vermeintlichen Branchenriesen kaum eine Rolle bei der Innovationskraft.

Top 10 der Patentanmeldungen für autonomes Fahren (Januar 2010 bis Juli 2017):

#1 Bosch 958 Patente
#2 Audi 516 Patente
#3 Continental 439 Patente
#4 Ford 402 Patente
#5 GM 380 Patente
#6 BMW 370 Patente
#7 Toyota 362 Patente
#8 VW 343 Patente
#9 Daimler 339 Patente
#10 Google 338 Patente

Das ist jedoch nur eine Momentaufnahme. Die technische Entwicklung wird insbesondere seit 2015 enorm angetrieben. Vor allem Google hat zur Aufholjagd gerufen. So ist es durchaus möglich, dass ein Softwarehersteller das Feld binnen kurzer Zeit von hinten aufrollt.

Daimler und Bosch haben sich für den Kampf um die Spitzenplätze jedenfalls schon mal gewappnet und kooperieren, um selbstfahrende Autos möglichst schnell in Serie produzieren zu können. Erste Prototypen von Robotertaxis sollen bereits 2020 bereitstehen, und auch Nissan hat angekündigt, bis 2020 ein Modell bis zur Serienreife zu bringen.

Start-ups sind auch dabei

Neben den etablierten Herstellern bietet das Feld selbstfahrender Autos einen ganz besonderen Anreiz für Start-ups, um sich an technischen Neuerungen zu beteiligen. So tüfteln inzwischen unzählige Kreative an der Entwicklung neuer Trends, kaum ein Tag, an dem kein neuer Player auf den Markt tritt.

In den USA besteht bereits die Sorge, dass eine Blase entsteht, zumal hier hohe Summen fließen – nicht zuletzt deshalb, da die klassischen Hersteller um ihre Existenz fürchten und immer wieder Start-ups für horrende Summen aufkaufen. So legte Uber für ein kaum einjähriges Unternehmen, das auf selbstfahrende LKW spezialisiert war, 680 Mio. USD auf den Tisch. GM investierte rund eine Mrd. Dollar für das Start-up Cruise.

Längst haben Anleger die Branche für sich entdeckt. Doch allmählich macht sich die Befürchtung breit, dass viele der Kapitalgeber ausschließlich auf Profite aus sind und kaum ein wirkliches Interesse an technischen Problemlösungen mitbringen. Das schadet nicht nur der Reputation vieler Unternehmen, sondern birgt auch finanzielle Risiken für die Anleger.

Klassifikation selbstfahrender Autos

Die unterschiedlichen Unterstützungssysteme, die bereits heute teilweise in Automobilen verbaut sind, gelten ebenfalls als teilautonom, sodass eine Klassifizierung unterschiedlicher Robotertechniken erforderlich wurde.

Entsprechend gibt es in Europa und den USA ein System, das sich aus sechs unterschiedlichen Levels zusammensetzt:

0 Keine Assistenzsysteme
1 Assistiertes Fahren und Parken (Tempomaten und Einparkhilfen)
2 Teilautomatisiertes Fahren und Parken: Das System übernimmt in gezielten Situationen Gas, Bremse und Lenkung, z. B. Spurhalte- oder Stauassistenten.
3 Hochautomatisiertes Fahren, z. B. Spurwechsel und Überholmanöver, der Fahrer muss jedoch jederzeit bereit zum Eingreifen sein.
4 Vollautomatisiertes Fahren und Parken: Der Fahrer kann sich zurücklehnen und muss nicht mehr eingreifen, Pedale und Lenkrad sind für den Notfall jedoch weiterhin an Bord.
5 Fahrerloses Fahren: Vollkommen unabhängig von menschlichen Fahrern, auf Pedale und Lenkrad kann komplett verzichtet werden.

Aktuell sind bei den Händlern Automobile zwischen Stufe 2 und 3 erhältlich, will man ein Fahrzeug erwerben, das sich auf dem technisch neuesten Stand befindet.

Vorteile selbstfahrender Autos

Die Vorteile selbstfahrender Autos liegen auf der Hand: Man kann die unzähligen Stunden, die so mancher Vielfahrer hinter dem Steuer verbringt, sinnvoll für andere Dinge nutzen. Das Eintreffen am Zielort ist ungleich entspannter – nicht zuletzt, weil die emotionale Komponente ausbleibt, die aus Wutausbrüchen im öffentlichen Straßenverkehr resultiert.

Auch die Sicherheit ist ein nicht zu vernachlässigender Aspekt. So vergisst ein Computer nicht aus Nachlässigkeit das Blinken oder überschreitet die Geschwindigkeit. Insgesamt wird der Straßenverkehr berechenbarer. Das wiederum kommt den selbstfahrenden Autos zugute, die ihre Umgebung permanent analysieren und anhand komplexer Algorithmen auf individuelle Situationen reagieren.

Am Ende entstehen aufgrund eines besser aufeinander abgestimmten Verkehrs sogar weniger Staus und das Fahrtziel wird auch im dichten Verkehr schneller erreicht. Auch bei der Parkplatzsuche ist ein autonom fahrendes Automobil vor allem in Innenstädten mit permanenter Parkplatznot ein Segen: Der Fahrer kann direkt vor der Haustür mit den Einkäufen aussteigen und das Auto sucht sich die freie Parklücke im Umkreis anschließend komplett selbstständig.

Gleichzeitig ist damit zu rechnen, dass ein Teil der Fahrer die eigenen Autos aufgeben und verstärkt die selbstfahrenden Taxen in Anspruch nehmen würde – was wiederum die Verkehrssituation allgemein entspannen würde.

Moralische Frage

Während die bisherigen technischen Schwierigkeiten kein Dauerproblem zu sein scheinen und mit der Verbreitung auch die gesellschaftliche Akzeptanz steigen wird, stellt vor allem die ethische Frage ein Problem bei der Bewertung von unausweichlichen Unfällen dar, die durch selbstfahrende Autos verursacht werden könnten. Dies ist aktuell Gegenstand der Forschung.

Fazit

Wenngleich die neue Technologie selbstfahrender Autos vielversprechend ist und eine ganze Reihe von Vorteilen mit sich bringt, so bleibt der Anblick auf deutschen Straßen bislang noch Zukunftsmusik.

Während die USA jüngst bei der Zulassung im öffentlichen Verkehr Pionierarbeit leisten, so steht eine Zulassung selbstfahrender Autos durch das deutsche Kraftfahrtbundesamt noch aus. Und selbst wenn die gegeben ist – die gesellschaftliche Akzeptanz ist weiterhin gering.

Aller Verzögerungen zum Trotz sind sich Experten jedoch einig, dass die autonomen Fahrsysteme die Zukunft auf den Straßen der ganzen Welt darstellen – und die Bilder aus Science-Fiction-Filmen damit zur Realität werden. Ob dies noch fünf oder 15 Jahre dauern wird, vermag keiner zu mutmaßen, die Zukunft bleibt zumindest in dieser Hinsicht ungewiss.

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© Karsten Neglia/123rf.com

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